Mikroskopierseminar mit Andreas Gminder in Hannover
Vom Freitag, dem 9. April 2010 bis Sonntag, dem 11. April 2010 lud die mykologische Arbeitsgemeinschaft Hannover Andreas Gminder zu einem individuell auf uns abgestimmtes Mikroskopierwochenende ein. Wir hatten wir eine umfangreiche Themenliste erstellt, die Andreas souverän mit uns durcharbeitete. Die 9 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit sich von einem erfahrenen Pilzexperten in die Pilzmikroskopie einführen zu lassen. Anhand ausgewählter Beispiele aus der Exsikkatensammlung von Andreas Gminder, aber auch anhand einiger Frischpilze, wurden die Besonderheiten, die einem beim Mikroskopieren immer wieder begegnen, durchgesprochen und sogleich selbst erarbeitet.
Wir lernten die verschiedenen Sporenformen, deren Ornamentierung und die Einfärbbarkeit mit Mikrochemikalien kennen. Amyloidität, Dextrinoidität, Metachromasie und Kalyptratie wurde an Beispielen selbst untersucht. Der Aufbau von Lamellen mit ihren Basidien, Cheilozystiden, Pleurozystiden aber auch der Lamellentrama wurde ausführlich besprochen. Bei einigen Pilzgattungen, wie z. B. den Täublingen ist der Aufbau der Hutdeckschicht (HDS) von großer Bedeutung für die Bestimmung. Wir unterschieden die drei häufigsten Hyphentypen wie die Kutis, Trichoderm und Hymeniderm. Bei der Pigmentierung der HDS-Hyphen lernten wir die vakuoläres, inkrustiertes und membranäres Pigment kennen. Auch die Stielrinde mit ihren Caulozystiden interessierte uns. In der Trama von Pilzen sahen wir uns Schnallen und verschiedene Hyphensysteme an. Ausführlich wurde besprochen, wie man welche Mikrochemikalien am besten einsetzt.
Mit selbstgebackenem Kuchen, Mett und Putenbraten sorgten die Teilnehmer für das leibliche Wohl aller. Insgesamt war es ein sehr gelungenes Seminar, wie alle Teilnehmer einstimmig betonten. Wir haben viel gelernt und möchten Andreas bei nächster Gelegenheit gern wieder einladen.
